Rettung bodensaurer „Trockenrasen“ BUND-Einsatz Artenschutz

Mit einem Antrag bei der Unteren Naturschutzbehörde auf zunächst einen Pflegeeinsatz im Mai möchte der BUND-Kreisverband Nordhausen ein neues Kapitel in der Erhaltung unserer an unterschiedlichsten Biotoptypen sehr reichhaltigen Landschaft aufschlagen. Bodo Schwarzberg erläutert es…

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Foto: Bodo Schwarzberg

Das Hunds-Veilchen (Viola canina) gehört zu den typischen Vertretern der Flora bodensaurer „Trockenrasen“

Denn bodensaure „Trockenrasen“ sind noch stärker gefährdet, als die bei uns verbreiteteren basiphilen Trocken- und Halbtrockenrasen über Gips. In der jüngsten Ausgabe des Naturschutzreports (Heft 28/2015-Herausgeber: Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie) wird der erstgenannte Biotoptyp als „von vollständiger Vernichtung bedroht“ bezeichnet. Zugleich weist eine Karte den Landkreis Nordhausen als einen Schwerpunktkreis für bodensaure „Trockenrasen“ im Freistaat aus.

Die Publikation ist für den BUND-Kreisverband Anlass genug, sich diesem fast vergessenen, etwas artenärmeren Biotoptyp zu widmen. Der vollständige Verlust soll im Landkreis Nordhausen durch Mahd und Entbuschung sowie in engem Kontakt zur UNB verhindert werden.

Reste trockener, bodensaurer Rasengesellschaften siedeln im Gebiet vor allem über Bundsandstein nördlich der Gipshügeln und südlich der Bruchscholle des Harzes, z.B. im Raum Neustadt. Typische Pflanzenarten sind u.a. das Hunds-Veilchen (Viola canina), die Pillensegge (Carex pilulifera), der Frühlings-Ehrenpreis (Veronica verna) und das Heidekraut (Calluna vulgaris).

Bodensaure atlantische Heidekrautheiden gehören im Landkreis ebenso zu den akut bedrohten Biotoptypen. Sie bilden sich mitunter auch über Gips aus, aus dem der Kalkanteil weitestgehend ausgewaschen worden ist. Auch auf die wenigen noch erhaltenen Flächen dieser Formationen ist der Fokus sehr dringend zu legen. Es gab im Landkreis bereits große Verluste, so zum Beispiel am Eichenberg im Raum Windlücke. Reste dieser auch optisch sehr ansprechenden Pflanzengemeinschaften sind z.B. noch am Buchholzer Berg und auf dem BUND-eigenen Grundstück zwischen den NSG Himmelsberg und Mühlberg vorhanden, auch im Gebiet um Klettenberg.

Zur Erhaltung der bodensauren „Trockenrasen“ möchte der BUND-Kreisverband seinen aktiven ehrenamtlichen Beitrag leisten und auch die Öffentlichkeit sensibilisieren. Wir werden über unsere Arbeiten in der nnz berichten. Interessenten können sich gern unter bodo_schwarzberg@yahoo.de melden.
Bodo Schwarzberg