Statement und Anregungen der Teilnehmer der Protestwanderung am 29.08.2018 zum bevorstehenden Gipstagebau auf dem Kuhberg in der Rüdigsdorfer Schweiz
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Herr Ministerpräsident Ramelow, besuchen Sie nicht nur die Gipsindustrie, sondern auch den Winkelberg in der Rüdigsdorfer Schweiz. Es handelt sich dabei um das Gebiet, dass nach Überzeugung der Bevölkerung des Landkreises Nordhausen komplett unter Naturschutz zu stellen ist. Leider liegt die unterschriftsreife Naturschutzgebietsverordnung seit nunmehr fast einem Jahr beim Präsidenten des Thüringer Landesverwaltungsamtes. Wir sind sicher, dass Sie unseren Hinweis aufnehmen und Ihren Einfluss geltend machen können und werden, damit die Ausweisung des NSG in Kürze erfolgt.
Die hier heute versammelten Menschen laden Sie und die Ministerin Frau Keller ein, verantwortlich für das Ressort Regionalpanung, noch in diesem Jahr mit uns durch die europaweit einmalige Gipskarstlandschaft und das dann rechtskräftig ausgewiesene ´NSG „Winkelberg“ zu wandern.
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Sehr geehrter Landrat Herr Jendricke, sehr geehrte Umweltministerin Frau Siegesmund und sehr geehrter Wirtschaftsminister Herr Tiefensee.
Gipsrecycling in Nordthüringen ist nur möglich, wenn der Verbringung von Gipsbaustoffen auf die Kalihalden endlich Einhalt geboten wird. 100 000 t jährlich gehören in den Wirtschaftskreislauf und nicht auf die Halden.
Der Kreis Nordhausen besitzt mit dem Abfallwirtschaftszentrum Nentzelsrode einen Deponiestandort mit innovativem Potenzial und kann gemeinsam mit der Hochschule Nordhausen zu einem überregional bedeutsamen Recyclingzentrum für Gipsbaustoffe ausgebaut werden. Geben Sie der Gipsindustrie eine Möglichkeit, ihre Forschungsergebnisse schnell in die Realität umzusetzen.
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Appell an die Konzernzentralen und Leiter der Zweigwerke im Südharz
Investieren Sie nicht weiter in gerichtliche Verfahren und fragwürdige Beratungsleistungen von Unternehmensberatern mit Wohnsitz weitab dieser Region. Sie kennen unsere Landschaft nicht, und nicht unsere Empfindungen angesichts der zunehmenden Zerstörung unserer Heimat.
Setzen Sie einfach einen Teil ihrer an den Stammsitzen ihrer Unternehmen gezahlten Steuern für die Entwicklung und Anwendung von Verfahren zur Substitution von Naturgips im Südharz ein. Akzeptieren Sie den zeitweilig minimierten Anstieg ihres Gewinns zugunsten der Markteinführung neuer Produkte, die ein anerkanntes staatliches Siegel bzw. Label für umweltgerechte und ressourcenschonende Produktherstellung tragen. Zeigen Sie dem Käufer im Baumarkt, dass Sie ihre Standorte im europaweit einmaligen Zechsteingürtel langfristig sichern wollen.
DER BLAUE ENGEL wartet auf Sie.
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An alle Mitglieder und Mitwirkenden der Regionalen Planungsgemeinschaft.
Was Sie da hinter verschlossenen Türen erarbeitet haben, entspricht hinsichtlich der Flächen zur Rohstoffvorsorge nicht dem Willen der Mehrheit der Bevölkerung. Sie agieren am tatsächlichen Bedarf vorbei. Dem Bedarf, dass der Südharz, insbesondere der Gipskarst in seiner Einmaligkeit erhalten bleibt und für die Menschen, die hier leben und den Fremdenverkehr weiterhin attraktiv ist.